FAQ & Wissenswertes zu Trockenmitteln und ihrem Einsatz

Trockenmittel ist der übergeordnete Begriff für eine Gruppe von Produkten, die eingesetzt werden, um Feuchtigkeit aufzunehmen und dauerhaft zu binden. Trockenmittel sind in vielen Branchen und Produktbereichen unverzichtbar, dabei werden verschiedene Arten von Trockenmitteln speziell abgestimmt auf die jeweilige Aufgabe.

TROPACK bietet als Industrie-Partner für Trockenmittel eine große Expertise und branchenübergreifende Beratungskompetenz rund um das Thema Trockenmittel für Verpackung, Industrie-Anwendungen und Transport. Mit einem sehr breiten Lieferprogramm und großen Lagerkapazitäten können wir flexibel und schnell auf Ihre Wünsche eingehen. Neben Standard-Trockenmittelprodukten erhalten Sie als Industrie-Kunde natürlich maßgefertigte Ausführungen nach Ihren Vorgaben.

 

Hier haben wir nützliche Infos und Antworten auf oft gestellte Fragen für Sie zusammen gestellt.
Bitte zögern Sie nicht, uns direkt anzusprechen, wenn Ihre Frage nicht dabei ist.

TROCKENMITTEL WIKI

Trockenmittel sind Stoffe, die Feuchtigkeit oder Wasser aufnehmen. Dies kann über zwei grundlegend unterschiedliche Prozesse erfolgen:

  • Die Feuchtigkeit wird physikalisch aufgenommen, dieser Prozess nennt sich Adsorption
  • Die Feuchtigkeit wird chemisch gebunden, dieser Prozess nennt sich Absorption

Die am häufigsten genutzten Trockenmittel sind jene, die Feuchtigkeit physikalisch adsorbieren:

  • Tonerde / Bentonit
  • Silicagel
  • Molekularsieb

Ein Trockenmittel-Produkt aus dem TROPACK-Portfolio, welches chemisch Feuchtigkeit absorbiert, ist das Container Trockenmittel TROPAsorb

Tonerde bzw. Bentonit ist ein natürliches Mineral. Wichtig für die Aufnahmefähigkeit von Feuchtigkeit ist der Bestandteil Montmorillonit. Je größer die Konzentration des Montmorillonit, desto höher ist die Aufnahmekapazität.

Tonerde wird im Bereich der Standard-Verpackung als primäres Packmittel zum Korrosionsschutz als DIN 55473 Trockenbeutel im Inneren von Verpackungen eingesetzt, z.B. auf langen Transportwegen oder bei Langzeit-Einlagerungen.

Silicagel ist ein amorphes Siliciumdioxid, welches im Vergleich zur Tonerde mehr Feuchtigkeit adsorbieren kann. Aufgrund der hohen Adsorptionskapazität in Relation zum Eigengewicht wird Silicagel besonders in kompakten Produkten als Trockenmittel in den Bereichen Pharmazie und Diagnostik sowie in der Lebensmittelindustrie  eingesetzt.

Silicagel adsorbiert bei niedrigen relativen Feuchten von ca. 10% nur sehr wenig Wasserdampf. Silicalgel kann auch als Indikatorgel zum Einsatz kommen.

Bei diesem Produkt wird das Weissgel mit einem Farbindikator imprägniert, so dass über die Verfärbung des Silicagels die Sättigung des Trockenmittels optisch kontrolliert werden kann. Am häufigsten ist Orangegel als Indikatorgel am Einsatz, mit einem Farbumschlag von Orange (aktiv) nach weiß (gesättigt).

Molekularsieb ist ein synthetisch hergestellter Zeolith, der zur Gruppe der kristallinen Aluminiumsilikate gehört. Molekularsiebe werden anhand ihres Porendurchmessers (gemessen in Ångström) unterschieden und können neben Feuchtigkeit auch gezielt andere Moleküle, wie z.B. Gase, adsorbieren. Am häufigsten wird das Molekularsieb mit dem Porendurchmesser 4 Ångström als Trockenmittel verwendet.

Einsatzgebiete von Molekularsieb finden sich im Bereich der Pharmazie, Diagnostik und Elektronik. Insbesondere bei niedrigen relativen Feuchten von < 10%RH und niedrigen Temperaturen auch unter 10°C kommt Molekularsieb zum Einsatz, da hier andere Trockenmittel wie Tonerde und Silicagel nicht mehr wirken.

Im Bereich der chemisch wirkenden Trockenmittel wird überwiegend Calciumchlorid als Trockenmittel für Seecontainer verwendet (häufig gemischt mit Stärke oder Tonerde). Calciumchlorid hat eine sehr viel höhere Aufnahme-Kapazität als die physikalisch wirkenden Trockenmittel. Es kann bis zu 280% des Eigengewichts an Feuchtigkeit bei sehr hohen relativen Feuchten absorbieren.

Das Calciumchlorid als chemisch wirkendes Trockenmittel sollte jedoch ausschließlich als sekundäres Packmittel außerhalb von Holzkisten, Kartons o.ä. eingesetzt werden, da es bei direktem Kontakt mit den zu schützenden Produkten diese beschädigen kann.

Neben der DIN 55473, in welcher die Herstellung und Verpackung von Trockenmittel-Beuteln normiert ist, gibt es mit der DIN 55474 eine Qualitätsnorm zur Berechnung des Trockenmittelbedarfs.

Das in der DIN 55474 definierte Berechnungsverfahren dient primär dazu, die für eine Verpackung erforderliche Menge an Trockenmitteln verlässlich zu berechnen. Beispiele einer solchen Verpackung sind eine Exportverpackung für den Seetransport oder eine Langzeiteinlagerung von bestimmten Produkten. Die Berechnung erfolgt entlang wichtiger Parameter, wie z.B. der Abmessung der Verpackung, der Transportdauer oder auch der Qualität der Umverpackung mit Blick auf die Wasserdampfdurchlässigkeit.

→  Nutzen Sie zur Berechnung der richtigen Trockenmittel-Menge unseren Online-Rechner 

Aufbauend aufs der Berechnungslogik der DIN 55474 lassen sich auch Empfehlungen für den Trockenmittelbedarf außerhalb des Bereichs der reinen Verpackung ableiten. So können wichtige Parameter aus der DIN 55474 Formel auf Bauteile und geschlossene Systeme übertragen werden, um erste Ansatzpunkte für Testphasen und Qualifizierungen zu ermitteln.

Die Wirkungsdauer des Trockenmittels hängt von verschiedenen Faktoren ab, z.B. von 

  • der Menge an Trockenmittel, die eingesetzt wird.
  • der relativen Feuchte, die in der Verpackung oder im Bauteil herrscht – als Faustregel gilt: je höher die relative Feuchte, desto schneller die Sättigung.
  • der Platzierung des Trockenmittels in der Verpackung oder Bauteil: wird die Luftzirkulation zum Trockenmittel-Produkt durch Schikanen oder andere Bauteile gebremst oder bewegt sich die Feuchtigkeit „frei“ zum Trockenmittel.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Wirksamkeit von Trockenmittelprodukten optisch zu kontrollieren:

  • Selbstklebende Feuchtigkeitsindikatoren    Es können selbstklebende Feuchtigkeitsindikatoren (Wirkungsanzeiger) auf Trockenbeutel aufgetragen werden, die die Veränderung der relativen Feuchte im Innenklima optisch anzeigen (Verfärbung des Indikators z.B. von rosa nach blau)
  • Flüssige Feuchtigkeitsindikatoren     Ebenso kann eine flüssige Feuchtigkeitsindikatorlösung auf den Trockenbeutel als „Tupfen“ aufgebracht werden, die sich bei Veränderung der relativen Feuchte verfärbt. Hier ist die Anzeigegenauigkeit allerdings sehr beschränkt
  • Farbindikatoren      Mit Farbindikatoren imprägnierte Silicagele (z.B. Orangegel, Rubingel oder Envirogel) verfärben sich graduell mit fortschreitender Sättigung des Silicagels
    • Silicagel mit Farbindikatoren (Indikatorgel) kann sowohl in Form von Trockenbeutel als auch Trockenkapseln oder lose eingesetzt werden
  • Eingebaute Feuchtigkeitsindikatoren     Trockenpatronen sind mit einem Feuchtigkeitsindikator ausgestattet, der von außen ablesbar ist und sich verfärbt, sobald die relative Feuchte im Inneren von Gehäusen oder Bauteilen einen Grenzwert überschreitet

Die von TROPACK hergestellten Trockenmittel-Produkte entsprechen sowohl den Anforderungen der Europäischen Union als auch denen der US-amerikanischen FDA für den Kontakt mit Lebensmitteln. Vom Hüllstoff über das Trockenmittel bis zur Druckfarbe werden die Vorgaben der USA und EU zum Lebensmittelkontakt erfüllt.

Die entsprechenden Konformitäts- und Unbedenklichkeitserklärungen sind auf Anfrage verfügbar.

Die physikalisch wirkenden Trockenmittel können durch Erhitzen regeneriert werden. Die Temperatur ist hierbei von dem Trockenmitteltyp abhängig:

  • Tonerde / Bentonit: ca. 150°C
  • Silicagel weiß: ca. 150°C
  • Molekularsieb: ca. 400-550°C
  • Silicagel mit Farbindikatoren sind nur bedingt regenerierbar

Das Regenerieren von Trockenmitteln als Bulk-Ware (lose Trockenmittel) ist in der Praxis häufig unwirtschaftlich, da die Energiekosten häufig nicht im Verhältnis zum Produktwert stehen.

Trockenmittel, die in Trockenbeuteln, Trockenkapseln oder Trockenpatronen abgefüllt sind, lassen sich nur sehr schwer regenerieren. Durch das Erhitzen können die Beutel, Kapseln oder Patronen beschädigt werden, so dass das Produkt unbrauchbar wird.

Physikalisch wirkende Trockenmittel geben bei hohen Temperaturen Feuchtigkeit ab:

  • Tonerde / Bentonit: zwischen 90 und 150°C, vollständige Regeneration ab 150°C
  • Silicagel weiß: zwischen 90 und 150°C, vollständige Regeneration ab 150°C
  • Molekularsieb: ab ca. 200°C, vollständige Regeneration ab 400°C
  • Silicagel mit Farbindikatoren sind nur bedingt regenerierbar

Trockenmittel-Produkte sind im transparenten PE-Beutel - der Standard-Schutzverpackung – ca. 6-9 Monate haltbar. Bei guten Lagerbedingungen (geringe Feuchte und Raumtemperatur) sind Trockenmittel auch durchaus deutlich länger haltbar.

Optional kann die Standard-Verpackung aus transparenter PE-Folie statt in Kartons auch in Blecheimern als Sekundärverpackung verpackt werden. Hier kann die Haltbarkeit der original geschlossenen Grundpackung bis zu 24 Monate betragen. Um die Aktivität der Trockenmittel auf Lager optisch kontrollieren zu können, befindet sich in der Schutzverpackung ein Feuchtigkeitsindikator.

Neben der herkömmlichen Schutzverpackung aus PE besteht auch die Möglichkeit, die Trockenbeutel und andere Trockenmittel-Produkte in Aluminiumverbund-Verpackungen jeweils einzeln oder in Sammelpackungen zu verpacken. Hier kann die Haltbarkeit je nach Verpackungsgröße auf bis zu 24 Monaten verlängert werden.

Noch Fragen offen?
Zögern Sie nicht, Ihre Frage direkt an uns zu stellen. Für eine individuelle Beratung stehen Ihnen unsere Mitarbeiter gerne zur Verfügung.

TROPACK - darauf können Sie sich verlassen

TROPACK Produkte entsprechen höchsten Qualitätsanforderungen nach DIN 55473, Ausgabe 12/2015. Unsere Trockenmittel erfüllen die einschlägigen Bestimmungen der Europäischen Union (z.B. EG 1935/2004 )  und der US Food & Drug Administration FDA (z.B. 21 CFR part 175 bzw. part 177).

Der TROPACK Qualitätsanspruch wird mit regelmäßigen DIN 55473 und ISO 9001 Zerti­fizierungen bestätigt. Darauf können sich Industrie und Handel ebenso wie Verbraucher verlassen. TROPACK Trockenmittel sind lebensmittelverträg­lich, frei von Schadstoffen, geruchlos und regenerierbar. (Dimethylfumarat (DMF) findet ausdrücklich keine Verwendung!)

Für Ihre Fragen sind wir gerne da!

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